Wie alles Begann

 

An einem schönen Sommertag bevölkerten unzählige Schmetterlinge unsere Mauerpfeffer-Böschung, die gerade in voller Blüte stand. Dieses Gewusel der farbenfrohen Insekten faszinierte mich total. Erstaunlich auch die Vielfalt. Da die meisten Falter ja ständig in Bewegung waren, lag es Nahe, den Augenblick im Foto einzufangen. Das habe ich dann gleich in Angriff genommen mit mäßigem Erfolg. Es fehlte einfach noch der Zoom an der ersten Kamera, so dass man verdammt nah rangehen musste, um die Details der schönen Falter mit aufs Bild zu bekommen. Mit der Schärfe war es auch nicht weit her, sobald sich die Tiere bewegten.

Meine nächste Kamera war dann eine erschwingliche Bridge-Kamera mit 15x Zoom. Das war damals so ziemlich das Maximum für den Hobbybereich. Nun ging die Sache schon deutlich besser und es machte richtig Spaß, wenn einem schöne Schnappschüsse gelangen. Daraufhin ist dann das Jagdfieber ausgebrochen. Jede neue Falterart sorgte für einen kleinen Adrenalinkick. Ich wollte natürlich zu jeder Art auch den Namen wissen, also begann ich mich mit der Bestimmung der Falter zu beschäftigen. Inzwischen gibt es ja genügend Seiten und Foren im Web, die sich mit so was beschäftigen. Je kleiner und unscheinbarer der Falter, desto schwieriger ist die Bestimmung meist. Mitunter haben die "Kleinen" noch gar keine deutschen Namen bekommen, da bleibt dann nur der wissenschaftliche Name. Eine Reihe von Leuten empfiehlt sowieso gleich mit den wissenschaftlichen Namen zu hantieren, aber so weit wollte ich es nicht treiben.

Bei meinen Streifzügen durch die nähere Umgebung wurde dann auch sehr schnell mein Interesse für andere fliegende Gesellen geweckt. Damit sind Libellen und Vögel gemeint. Mit den Vögeln wurde es dann erst richtig interessant zumal es hier auch in der kalten Jahreszeit was zu tun gibt. Hier sind die Herausforderungen allerdings noch um Einiges höher, da sich die Distanz zum Fotoobjekt ja meist nur mit viel Geschick oder Glück auf das erforderliche Maß für Bilder mit guter Auflösung reduzieren lässt. Der Jagderfolg ist am Ende dann aber deutlich schöner. Erstaunt war ich anfangs immer wieder über die Arten-Vielfalt selbst hierzulande. Bei näherer Beschäftigung erkennt man halt deutlich mehr als Spatz und Amsel.

Für dieses Hobby war dann meine Fototechnik sehr bald am Ende und eine Spiegelreflexkamera musste her. Neben dem Zoom ist bei Vögeln auch ein schneller Autofokus und Auslösung erforderlich. Hier entwickelt sich die Technik ja immer noch rasant weiter, so dass sie auch erschwinglich wird.

Bei den Urlauben in ferne Länder gibt es dann fast immer besonders viel Neues zu entdecken und anschließend zu bestimmen. Bei weltweit über 10000 Arten funktioniert das nur vernünftig, wenn man weiß, welche Art wo vorkommt. Dementsprechend habe ich mir eine Datenbank mit den Länderlisten angelegt. Auf avibase.bsc-eoc.org gibt es eine Auswahl solcher Listen von verschiedenen Organisationen. In die Zuordnung zu eindeutigen deutschen Namen habe ich viel Zeit investiert, bis ich irgendwann auf das Buch

media-natur.com/fotolulu

gestoßen bin, dessen Autor dieselbe Motivation hatte wie ich.  Allerdings wird die Datenbank trotzdem nie richtig fertig, da vieles in Bewegung ist bei der Klassifizierung insbesondere der fast 30000 Unterarten. Außerdem kursieren bei einigen Arten inzwischen mehr als 10 verschiedene wissenschaftliche Bezeichnungen. So weit hätte ich es nicht treiben müssen, denn über die 512 in Deutschland vorkommenden Arten ist man sich ziemlich einig und auf den kurzen Urlaubstrips kommen mir sicher auch keine Vögel unter, über die noch wissenschaftlich debattiert wird.

Schließlich war es dann nach dem ersten Urlaub am Roten Meer mit den vielen bunten Fischen naheliegend, mich auch an der Unterwasserfotografie mit neuen Herausforderungen, wie schwankendes Wasser und Sonne auf dem Display, zu versuchen.  

So nun macht euch selbst ein Bild von einem kleinen Teil der Artenvielfalt.

Sicher sind mir bei der Bestimmung noch Fehler unterlaufen, die ich natürlich gerne noch korrigieren möchte, falls mir jemand Hinweise geben kann.